Lust auf Pflegeberufe wecken

Im Senioren-Park carpe diem Euskirchen befinden sich derzeit 23 Auszubildende, die den Beruf der Pflegefachkraft oder der Pflegefachassistenz erlernen. Fünf Praxisanleiter/innen stehen ihnen zu Seite. Marita Schmitz (53) kümmert sich als übergeordnete Praxisanleitung um den Nachwuchs. Um die benötigten Handgriffe zu erlernen und dennoch die Privatsphäre der Bewohnerinnen und Bewohner zu schützen, wurde jetzt ein Übungs- und Lehrraum im Obergeschoss des Hauses eingerichtet. Zwei Computer-Arbeitsplätze, ein Pflegebett mit der geduldigen Pflegepuppe „Guido Maria“, vielseitiges Arbeitsmaterial und ein Pflegewagen stehen zur Verfügung. Und natürlich darf auch die Kaffeemaschine nicht fehlen. Hier können die Nachwuchspflegekräfte alle Handgriffe von der richtigen Positionierung (Lagerung) über die Wundversorgung bis zum Legen eines Katheders üben. „Bei der Vielzahl an Auszubildenden kann man nicht einfach die Zimmer der Bewohner stürmen, sondern muss erst einmal jede Situation an der Puppe simulieren“, betont Marita Schmitz.

Einrichtungsleiterin Ewa Nowroth-Beckers ist es wichtig, für den Beruf in der Pflege zu werben und jungen Leuten Lust auf diese Arbeit zu machen. Moderne Arbeitsbedingungen, wie die KI-gestützte Sprachdokumentation per Smartphone, tragen ebenso dazu bei. Die Einrichtungsleiterin erhofft sich mit dem Engagement in der Ausbildung, dem Fachkräftemangel entgegenwirken zu können. Bei einer stationären Vollbelegung mit 91 Plätzen, aufgeteilt auf drei Wohnbereiche, und insgesamt 145 Mitarbeiter/innen keine leichte Aufgabe. „Wir sind gut aufgestellt und haben gerade vier Pflegefachassistenten nach ihrer Ausbildung übernommen“, berichtet die Einrichtungsleiterin und fügt hinzu: „Viele schauen sich den Beruf vorher im Praktikum oder als Pflegehelfer an und machen später die Ausbildung. Die Praxis kennen sie dann schon, die Theorie lernen sie in der Schule.“

Marita Schmitz hat für alle 23 Auszubildenden stets ein offenes Ohr. Sie koordiniert nicht nur die internen, sondern auch die externen Einsätze, wenn die Schüler aufgrund der generalisierten Ausbildung für einige Wochen in anderen Betrieben wie Krankenhäusern, psychiatrische Einrichtungen oder auch ambulante Diensten arbeiten. Für ihre verantwortungsvolle Aufgabe ist Marita Schmitz nun größtenteils von der Pflege freigestellt. „Ich sehe es als großes Glück an, dass ich das machen darf“. Und diese Zufriedenheit überträgt sich auch auf ihre Pflegeschüler.

Neue Fachkräfte durch “voize”

Im Senioren-Park carpe diem Euskirchen kommt seit August Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz, damit den Pflegekräften mehr Zeit für die Bewohner bleibt und weniger Zeit für Bürokratie verlorengeht. Schon jetzt verzeichnet die Einrichtung eine höhere Bewerberquote.

Seit August arbeiten die Betreuungs- und Pflegekräfte im Senioren-Park carpe diem in Euskirchen mit der durch Künstliche Intelligenz (KI) gestützten Sprachdokumentation „voize“. Einrichtungsleiterin Ewa Nowroth-Beckers und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind begeistert von der Arbeitserleichterung und Zeitersparnis, die die Smartphone-App bietet. Das mache sich bereits jetzt bei der Anzahl der Mitarbeiter bemerkbar. „Ab Oktober haben wir insgesamt 22 Auszubildende und auch keinen Mangel an Pflegefachkräften“, berichtet die Einrichtungsleiterin. Tatsächlich gebe es Pflegekräfte, die gerade aufgrund der vereinfachten Pflegedokumentation im Senioren-Park carpe diem arbeiten wollen. Damit bestätigt sich die Hoffnung des Unternehmens, durch diese Investition gezielt dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Durch die Anwendung von „voize“ habe sich auch die Freude an der Arbeit bei den Pflegekräften erhöht, die diesen Beruf ergriffen haben, um Menschen zu helfen. Zuvor nahm die Dokumentation am Computer immer viel Zeit und viele Wege zwischen den Bewohnerzimmern und den Stationscomputern in Anspruch.

Zukünftig werde es auch möglich sein, das Handy bei Aufnahmegesprächen mitlaufen zu lassen, wobei am Anschluss automatisch der Maßnahmenplan erstellt werden kann. „So kann ich mich ganz gezielt dem Gesprächspartner zuwenden“, nennt Ewa Nowroth-Beckers einen weiteren Vorteil.

Dass Euskirchen personell so gut aufgestellt ist, liege auch an dem guten Miteinander, wie eine Mitarbeiterin betont: „Wir nehmen uns Zeit für die Auszubildenden und für die Praktikanten, die in den Pflegeberuf hineinschnuppern wollen.“ Die Zeit, die durch die App gespart wird, sorge zusätzlich für ein entspanntes Arbeitsklima. Es bleibt mehr Zeit für die Pflege und für Gespräche mit den Bewohnern.

Am 20. September stellte das Team (auf dem Foto Wohnbereichsleiterin Jennifer Greuel) des Senioren-Parks Euskirchen die neue Sprachdokumentation der Presse vor.